Ruhrpottbikerinnen rocken die Marathon-WM

Gleich zwei unsere Ruhrpottbikerinnen, Stefanie Dohrn und Cemile Trommer, haben in diesem Jahr das Kunststück vollbracht sich für die MTB-Marathon-WM zu qualifizieren. Um das zu schaffen, müssen die Fahrerinnen sich mindestens einmal in den Läufen der Marathon-Worldseries unter den besten 20 platziert haben. Die Wolrdseries ist das Marathon-Gegenstück zum XCO-Weltcup und wird auf den härtestesten Marathonstrecken dieser Welt ausgetragen. Hoch motiviert starteten unsere beiden Fahrerinnen Ende Juni in Laissac (Fra) auf einer Strecke, die ihresgleichen sucht. Über 70 km Singletrails, gespickt mit über 3.000 Höhenmetern mussten die besten Frauen der Welt bewältigen. Stefanie Dohrn belegte in diesem Feld einen sensationellen 22. Platz und auch Cemile schlug sich mit dem 35. Platz bravurös. Wir haben beide Fahrerinnen gebeten, uns einen Bericht über das Rennen zu schicken. Diese sowie zahlreiche Fotos aus Laissac präsentieren wir Euch an dieser Stelle.

 

Stefanie Dohrn:

Am Sonntag fiel der Startschuss für die Weltmeisterschaft Marathon in Laissac (Frankreich). Dadurch, dass ich letztes Jahr die Marathon world series in Laissac gefahren bin wusste ich, was mich für ein steiles und steiniges und Gelände in dieser sonst so idyllischen Gegend erwartet. Ich habe mich sehr auf dieses Rennen gefreut, da die Atmosphäre einfach eine ganz besondere ist bei einer WM. Ich habe mir für die Strecke vorgenommen, mich zu Beginn ein wenig aus dem Gedränge zu halten, da vor allem die erste Hälfte der 68km langen Strecke sehr trail-lastig und technisch waren. Danach ging es in etwas längere Anstiege und ich konnte meinen Tritt gut finden. Am Ende kam ich auf Platz 22 ins Ziel. Und das als erste Deutsche. Die Konkurrenz war wirklich toll, gewonnen hat Jolanda Neff mit einer halben h Vorsprung auf meinen Platz. Für mich war es ein gutes Rennen, ich habe viele Erfahrungen gesammelt, die Stimmung sehr genossen.

Cemile Trommer:
Am letzten Juni Wochenende galt es meinen sportlichen Saisonhöhepunkt -die Marathon WM- zu meistern. Mit vielen Trainingsstunden in den Beinen und voll bepackt ging es in bester Begleitung durch Viktor Grzebyk und meine Mutter 1100km in den Süden nach Laissac in Frankreich. Um die Streckenverhältnisse in Ruhe kennenzulernen und einigermaßen zu akklimatisieren, reisten wir bereits drei Tage vor dem eigentlichen Rennen an. Herrliches Sommerwetter, eine traumhafte Unterkunft und die herzliche Gastfreundlichkeit der Franzosen bildeten den perfekten Rahmen für unseren Aufenthalt. Die Besichtigung der Strecke machte deutlich, dass trotz der sommerlichen Temperaturen eine ordentliche Schlammpackung auf die Fahrer warten würde.

Insgesamt erinnerte das gesamte Profil mit ständigen „Aufs und Abs“ eher an ein überdimensionales, 70km langes Crosscountry Rennen, das einen nur schwer einen Rhytmus finden lies.

Maximal angespannt und hoch motiviert erklang für mich und 55 Damen verschiedenster Nationen am Sonntag um 8h20 der Startschuss für die 70km Marathon WM mit 2600hm. Trotz optimaler Vorbereitung fehlte es mir ausgerechnet an diesem Morgen an der nötigen Spritzigkeit und Kraft, um die ersten Anstiege optimal zu bewältigen. Erst mit einiger Zeit, nachdem ich mich körperlich auf die schwüle Hitze eingestellt hatte, konnte ich in Bereichen fahren, die ich sonst von mir kenne. Einen wirklichen Rythmus ließ die Strecke dennoch das gesamte Rennen über nicht zu. Die technischen Anstiege und Abfahrten gewährten wenig Möglichkeiten für Erholung oder kurze Trinkpausen und ich musste mich regelrecht der Uhr nach zwingen, in regelmäßigen Abständen etwas zu trinken.

Die wechselnde Verpflegung durch Viktor und den Betreuer von Daniela Schütt, einer weiteren Fahrerin aus Deutschland alle 10 bis 15km verlief einwandfrei und sowohl in diesen Passagen als auch an unzähligen anderen Streckenabschnitten motivierten Massen an anfeuernden Menschen jeden einzelnen Fahrer zum Durchhalten und Mobilisieren letzter Kraftreserven. Da ich mir die letzten 15km am Vortag noch sehr genau angesehen hatte, wusste ich, was zum Schluss noch auf mich zukommen würde und ich konnte nach und nach noch eine handvoll Frauen überholen, die letzte davon ca 200m vor der Zieldurchfahrt.

Als 35. überquerte ich nach 4h40 das Ziel. Ich hatte mir im Vorhinein zwar eine bessere Platzierung erhofft, wusste aber auch, dass ich in diesem Rennen und an eben diesem Tag mein Bestmögliches gegeben hatte. Dass ich hinter Stefanie die zweite Deutsche und zweite vom MSV Steele 2011 im Ziel war, lässt mich zufrieden zurückblicken und rundet das einmalige Rennevent in Laissac wunderbar ab.

Und hier die Fotos aus Laisac:

 

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