Wir, die Ruhrpottbiker des MSV Essen-Steele 2011, sind bekanntlich in allen Bereichen des Mountainbikesports aktiv. Besonders liegen uns der Nachwuchssport und dessen Förderung am Herzen. Dabei richten wir unser Augenmerk immer auch auf die Kids und Jugendlichen, die vielleicht keine (leistungs-)sportliche Karriere anstreben, sondern einfach nur Spaß am Biken haben. Gerade bei unseren Jüngsten ist es wichtig, dass sie einfach aus Freude an Bewegung in der freien Natur agieren, bevor sie möglicherweise später auch beginnen sportlich zu fahren. Diese Erfahrungen nutzen wir auch, um in Ferienkursen, AG´s oder Projektwochen Neulinge mit den Grundlagen unseres Sports vertraut zu machen. Unser Gelände, das COME (Center of Mountainbike Essen), bietet dafür ideale Voraussetzungen. Abseits des Straßenverkehrs können die Kids und Jugendlichen auf vielen Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ihr fahrtechnisches Geschick ausprobieren und unter fachkundiger Anleitung unserer lizenzierten Trainer den Umgang mit ihrem Bike verbessern.
Als uns vor kurzem die Anfrage der Pestalozzischule in Essen erreichte, ob wir uns zutrauen, auch jungen Menschen mit geistiger Behinderung unseren Sport nahe zu bringen, haben wir nicht lange gezögert. Das Thema Inklusion zu leben, ist nicht immer einfach, aber für uns war es selbstverständlich, daran mitzuwirken. Und so kamen Schülerinnen und Schüler der Pestalzzischule, um das COME und unseren Verein kennenzulernen. Einer unserer erfahrensten Trainer, Michael Osinski, hat zwei Tage gemeinsam mit dem Lehrer, Stefan Boschbach, die Schüler „unterrichtet“. Auch Ben Zwiehoff, MTB-Profi aus Essen und von kleinauf Mitglied bei den Ruhrpottbikern, war beeindruckt von den Fähigkeiten der Schüler und dem herzlichen Empfang. Wir sind sehr stolz, darauf, dass alles reibungslos funktioniert hat und wir den Jugendlichen zwei unvergessliche Tage bereiten durften. Hier ist der Bericht mit Fotos, die uns im Anschluss an die zwei tollen Tage erreichten:
Projektwoche der Pestalozzischule
Die Pestalozzischule aus Huttrop, eine Förderschule für Schüler mit einer geistigen Behinderung, führte vom 8. bis zum 12. Mai eine Projektwoche zum Thema „Essen – Grüne Hauptstadt Europas“ durch.
Eine Projektgruppe mit dem Schwerpunkt „Rad fahren“ nahm an zwei Tagen an einem Techniktraining des MSV Steele 2011 e.V. teil. Nachdem sich die 9 Schüler und 1 Schülerin montags bereits mit dem Einstellen und Überprüfen ihrer MountainBikes beschäftigt hatten und erste Fahrübungen auf dem Schulgelände und in einem angrenzenden Wald unternommen hatten, startete Dienstag das Highlight der Projektwoche, das Techniktraining auf dem Übungsgelände des MSV Steele.
Auf dem COME. wurde die Gruppe bereits von Michael Osinski, dem Trainer und Jugendleiter des Verein in Empfang genommen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es auch schon los mit Übungen zur richtigen Körperhaltung auf dem Bike. Und dann befand sich die Gruppe auch schon abseits der befestigten Straße. Es ging weiter mit Bremsübungen, dem Überwinden von Holzhindernissen und dem Überfahren einer Wippe. Die Höhepunkte des ersten Tages waren das Überwinden einzelner Elemente des Trial-Parcours und das Meistern der CrossCountry-Runde. Bis auf einen geplatzten Reifen und einpaar harmlosen Hautabschürfungen waren keine Schäden an Mensch oder Material zu beklagen. Der Trainer Michael Osinski besorgte für den nächsten Tag sogar einen neuen Reifen und stellte für die Heimfahrt der Gruppe großzügig ein Leih-Mountainbike zur Verfügung.
Als die Projektgruppe am Mittwoch zum zweiten Teil des Trainings erschien, hatte Trainer Michael bereits den lädierten Hinterreifen ausgetauscht. Als Überraschungsgast und zweiter Trainer tauchte dann auch noch Ben Zwiehoff auf, MountainBike-Profi und einer der aktuell besten deutschen Fahrer. Ben gab immer wieder kurze Einblicke in seine Fahrkünste und konnte den Schülern (und auch den beiden Lehrern) wertvolle Tips zur sicheren Beherrschung des Bikes geben. Die Höhepunkte des zweiten Tages waren das Schneckenrennen mit Ben und die anstrengenden Runden auf dem Pump-Track.
Abschließend betrachtet war das durchweg spannende Training sehr gut an die unterschiedlichen Fähigkeiten der Schüler angepasst. Jeder Einzelne wurde an seine individuelle Grenze der Fahrzeugbeherrschung gebracht und konnte diese deutlich voran schieben. Neben den positiven Effekten auf das Selbstbild der Schüler sind auch die Auswirkungen auf die Sicherheit im Alltag und im Straßenverkehr nicht zu unterschätzen.
Dies zeigte sich auch bei der abschließenden Tour am Donnerstag, die von der Schule in Huttrop über das Siepental, rund um den Baldeneysee und zurück führte. Auch auf diesen anstrengenden 32 km kam es zu keinen negativen Zwischenfällen.
Vielen Dank für die beiden tollen Tage,
Lea, Necet, Dustin, Niklas, Leon, Lukas, Jerome, Carsten, Dennis, Alex
sowie Stefan + Stefan